Christian de la Mazière

Christian de la Mazière

Christian de la Mazière (1922–2006) hat in seiner Heimat Frankreich einen landesweiten Skandal ausgelöst, der womöglich mit dem sogenannten Historikerstreit in Deutschland verglichen werden kann. 1971 erschien in Frankreich der viel beachtete Dokumentarfilm »Das Haus nebenan – Chronik einer französischen Stadt im Kriege«, der sich umfassend mit der Besatzungszeit unter den Deutschen beschäftigt – und zwar nicht nur aus der bis dahin staatlich goutierten Perspektive der Résistance. Vielmehr steht Mazière im Mittelpunkt, der dem Regisseur ausführlich und offen über seine Zeit bei der 33. Waffen-Grenadier-Division der Waffen-SS »Charlemagne« berichtet. Die freimütige Darlegung seiner Beweggründe, u. a. der weitverbreitete »Antikommunismus« sowie das europäische Etikett der Waffen-SS, lösten in Frankreich eine Jahre währende öffentliche Diskussion über Schuld, Sühne und Kollaboration aus.

Der in Tunis geborene Mazière arbeitete vor seiner Zeit bei der Division »Charlemagne« rund zwei Jahre als Journalist bei der Kollaborationszeitung Le Pays Libre, für die er zahlreiche Leitartikel verfasste. Der Sohn eines hochdekorierten französischen Offiziers »alter Schule« wurde kurz vor Kriegsende in Pommern von der Roten Armee gefangen genommen, interniert und schlussendlich nach Frankreich überstellt, wo er im berüchtigten Gefängnis Fresnes mit anderen bekannten politischen Häftlingen auf seinen Prozess wartete. Am Ende wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt – ein vergleichsweise mildes Urteil.

Nach seiner Entlassung arbeitete Mazière u. a. als Künstleragent, Autor verschiedener Zeitungen (etwa des Figaro Magazine) und, an Kuriosität wohl kaum zu übertreffen, Berater des togoischen Diktators Gnassingbé Eyadéma.

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Christian de la Mazière (1922–2006) hat in seiner Heimat Frankreich einen landesweiten Skandal ausgelöst, der womöglich mit dem sogenannten Historikerstreit in Deutschland verglichen werden kann. 1971 erschien in Frankreich der viel beachtete Dokumentarfilm »Das Haus nebenan – Chronik einer französischen Stadt im Kriege«, der sich umfassend mit der Besatzungszeit unter den Deutschen beschäftigt – und zwar nicht nur aus der bis dahin staatlich goutierten Perspektive der Résistance. Vielmehr steht Mazière im Mittelpunkt, der dem Regisseur ausführlich und offen über seine Zeit bei der 33. Waffen-Grenadier-Division der Waffen-SS »Charlemagne« berichtet. Die freimütige Darlegung seiner Beweggründe, u. a. der weitverbreitete »Antikommunismus« sowie das europäische Etikett der Waffen-SS, lösten in Frankreich eine Jahre währende öffentliche Diskussion über Schuld, Sühne und Kollaboration aus.

Der in Tunis geborene Mazière arbeitete vor seiner Zeit bei der Division »Charlemagne« rund zwei Jahre als Journalist bei der Kollaborationszeitung Le Pays Libre, für die er zahlreiche Leitartikel verfasste. Der Sohn eines hochdekorierten französischen Offiziers »alter Schule« wurde kurz vor Kriegsende in Pommern von der Roten Armee gefangen genommen, interniert und schlussendlich nach Frankreich überstellt, wo er im berüchtigten Gefängnis Fresnes mit anderen bekannten politischen Häftlingen auf seinen Prozess wartete. Am Ende wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt – ein vergleichsweise mildes Urteil.

Nach seiner Entlassung arbeitete Mazière u. a. als Künstleragent, Autor verschiedener Zeitungen (etwa des Figaro Magazine) und, an Kuriosität wohl kaum zu übertreffen, Berater des togoischen Diktators Gnassingbé Eyadéma.

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